TIM HUBER GELINGT MIT DEM AGERA RS EIN NEUER UNTERNBERGREKORD!
Swing XC-Teampilot Tim Huber flog mit dem Agera RS ein unglaubliches 264 km FAI Dreieck und ist somit der neue Unternberg Rekordhalter!
Hier die Story zum Rekordflug:
Um 7:30 Uhr gehe ich in Bärngschwendt los auf den Unternberg und bin eigentlich schon zu spät dran. Ich
habe Glück und ein Freund und Fliegerkollege nimmt mich auf halbem Weg mit zum oberen Parkplatz,
sodass ich zumindest wieder etwas Zeit aufholen kann. Froh darüber, dass meine volle
Streckenflugausrüstung aufgrund meines neuen Connect Race Lite nur noch 16 kg inklusive 2l Wasser und
Klamotten wiegt, marschiere ich im flotten Tempo die 500 hm bis zum Gipfel. Oben angekommen ist der
Nordstartplatz schon größtenteils belegt und ich suche mir im Randbereich noch einen freien Fleck für
meinen Schirm. Bis ich startbereit bin ist es schon nach 9 Uhr und so starte ich um 9:13 Uhr als Erster in die
Thermik. Ich muss feststellen, dass es wohl schon deutlich früher gegangen wäre, da es mich auf der
Ostseite bereits mit 3 m/s integriertem Steigen nach oben trägt.
Aufgrund der schlechten Alptherm Thermikprognose von „schwach“ bis „kaum“ ist meine Motivation
anfangs eher gering und als ich am Eisenberg nicht viel Höhe machen kann, fliege ich einfach los zur
Haaralm. Wenn ich landen gehen muss, ist es auch egal, wird ja eh kein guter Tag. Nachdem ich dann
tatsächlich beinahe landen muss und in niedrigster Höhe noch einen Bart ausgraben kann, der mich wieder
über den Gipfel bringt, fliege ich zusammen mit den anderen Piloten vom Unternberg auf den Hochfelln zu.
Dort starten auch gerade die ersten Piloten und wir drehen gemeinsam möglichst hoch auf, um den ersten
Wendepunkt weit in den Norden setzen zu können. Dann geht es zurück über die Haaralm zur Hörndlwand
und anschließend zum Dürrnbachhorn. Dort kann ich genügend Höhe machen um in einem langen
Abgleiter gerade so bis zur Steinplatte zu gleiten. Von da an läuft es wie am Schnürchen. Die
Fieberbrunnquerung läuft optimal und ich finde schnell Anschluss am Karstein. Am südlichen Grat lasse ich
mir etwas Zeit und hole nochmal alles an Höhe raus, was ich kriegen kann, um etwas neues ausprobieren zu
können: Ein direkter Anflug auf den Steinbergkogel. Wie sich herausstellt war diese 8 km lange Talquerung
eine gute Idee, da ich sofort wieder Thermik finde und damit um kurz nach 12 Uhr als Erster in den
„Pinzgauer Spaziergang“ einsteige.
Die Südflanken erzeugen gute Thermik und so nehme ich nur noch Thermiken über 3 m/s mit und fliege im
Vollgas Richtung Zillertal. Bereits um 13 Uhr bin ich dort und entscheide mich daher den Wendepunkt noch
weiter südwestlich zu setzen. Im hinteren Zillertal fliege ich jedoch offenbar gekonnt an jeglicher Thermik
vorbei und finde mich bald tief am Nordausläufer des Spitzegg wieder. Im sehr schwachen Talwind soarend
setze ich meinen Wendepunkt und kämpfe mich langsam zurück. Das kostet Zeit und erst ab dem Einstieg
ins Pinzgau ist die Thermik wieder richtig gut. Ein Regengebiet über dem Kaisergebirge droht mit seinen
Ausläufern das Pinzgau abzuschatten, weshalb ich am Wildkogel auf die Hauptkammseite quere. Das kürzt
den Weg zum Wendepunkt im Gasteinertal ab und ich bleibe zudem in der Sonne. Die letzten Ausläufer des
Regengebietes, welche sogar das Steinerne Meer abschatteten verschwinden gerade, als ich um 18 Uhr
meinen 3. Wendepunkt im Gasteinertal setze. So ist der Rückweg wieder sonnig und ich kann um 19:30 Uhr
meine letzte Thermik auf 3200m ausdrehen, um zum letzten Abgleiter des Tages anzusetzen. Schließlich
lande ich nach fast 11 Stunden zwischen Saalfelden und Lofer. Mit 264 km mein größter Deutschlandflug
und neuer Unternbergrekord.